Fröhliches Hoffest zum 25. Geburtstag der Zentralen Anlaufstelle Hospiz
Leider machte uns Petrus immer mal wieder einen Strich durch die Rechnung, und so hieß es in Anlehnung an Erich Kästners "Atmosphärische Konflikte" immer wieder: "Also raus mit die Stühle, oder rin mit die Stühle oder was?" Das konnte der guten Stimmung jedoch keinen Abbruch tun, und die zahlreichen Besucher, die den Weg zu uns gefunden hatten, waren begeistert.
Zu sehen und hören gab es ja auch so manches: Die Wanderausstellung zu Palliativen Geriatrie, den neuen Erklärfilm zur Palliativen Geriatrie und dann natürlich die kulturellen Darbietungen.
Das Spektrum reichte von bunter Glitter-Flitter-Travestie-Show mit Tina Chevall, die begeistert gefeiert wurde, über zauberhafte, künstlerisch-und ästhetisch stimmige Tango-Vorführungen der ZAH-Leiterin Daniela Heemeier mit ihrem Mann bis zu charmant-rotzigen Berliner "Liedern von gestern für`s Heute". Diese wurden interpretiert von Claudia Pfister, ebenfalls ZAH-Mitarbeiterin, als "Pfisterin & Schäfer" unterstützt vom Pianisten Klaus Schäfer.
Natürlich kam auch der Nachwuchs auf seine Kosten: Glücksrad und Kinderschminken zogen die kleinen Besucher an, während die Eltern sich in Ruhe über unseren Hospizdienst Ost und die Möglichkeiten ehrenamtlichen Engagements informieren konnten. Und weil so viel Schauen, Staunen und Zuhören hungrig macht, waren die Gäste eingeladen, sich mit selbstgebackenem Kuchen die Zeit zu versüßen.
Für alle, die dann immer noch nicht genug hatten und sich auf ein schwieriges Thema - das langsame Sterben eines geliebten Menschen - einlassen wollten , gab es noch die Möglichkeit den Berlinale-Beitrag "Zum Tod meiner Mutter" von Jessica Krummholz gemeinsam zu sehen. Mit Sicherheit ein sehenswerter und wertvoller Film, der die Zuschauer jedoch - nicht nur durch quälend lange Einstellungen - an ihre Grenzen gebracht hat. In Vorbereitung für die ehrenamtliche Lebens- und Sterbebegleitung ist der Film aber mit Sicherheit ein geeignetes Medium.
Die Zentrale Anlaufstell Hospiz
Mit ihren haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen widmet sich die ZAH allen Fragen, die das Lebensende betreffen: Einerseits im Rahmen von Pflege und Begleitung, andererseits im Rahmen von Vorsorgemöglichkeiten wie Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht. In den vergangenen 25 Jahren konnten mehr als 16.000 Einzelfall- und 5.000 Institutionenberatungen durchgeführt werden. Außerdem wurden rund 2.500 Patientenverfügungen verfasst und in über 300 Vorträgen mehr als 10.000 Menschen erreicht.
„Wir sind stolz darauf, dass wir als Beratungsstelle dazu beitragen konnten, Themen wie Sterben, Tod und Trauer aus der Tabuzone herauszuholen. Auch unser Beratungstelefon wird sehr gut angenommen. Meist geht es um die Beratung für Angehörige von unheilbar erkrankten oder sterbenden Menschen, die Vermittlung von Trauerangeboten oder es rufen Berlinerinnen und Berliner an, die sich zu Vorsorgemöglichkeiten beraten lassen wollen“, erklärt ZAH-Projektleiterin Daniela Heemeier.