Vorgestellt: Joachim Brunner, Lebens- und Sterbebegleiter
„Manchmal kommt das Ende schon nach dem ersten Besuch“
Das Da-Sein für Andere war für den 52-Jährigen schon durch sein Engagement als Küster in der heimatlichen Kirchengemeinde in Bayern selbstverständlich, und als eine Frau in seiner Berliner Nachbarschaft schwer an Krebs erkrankte und starb, fing Brunner ihren Mann auf. Als er dann im Franziskus-Krankenhaus einen Flyer des Hospizdienstes "Hospiz-für-Berlin" entdeckte, war sein Interesse geweckt. Im November 2018 besuchte er einen Vorbereitungskurs zur Lebens- und Sterbebegleitung.
Seitdem hat Joachim Brunner vielen Menschen in den letzten Stunden zur Seite gestanden. Hat es oft geschafft, die Mauer aus Abwehr und Angst mancher Sterbender zu durchbrechen: Durch Zuhören, Berührungen, stille Präsenz, Empathie. Denn das Ende zu begreifen, sich sogar mit dem Schicksal auszusöhnen – das ist es, was sterbende Menschen am meisten bewegt. Joachim Brunner hat das oft erlebt und es fällt nicht immer leicht. „Man muss wissen, was man sich zutrauen kann.“ Joachim Brunner hat sich bereits 40 Tode zugetraut.